Was wir meinen, wenn wir von Digitalisierung sprechen

Kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess

Ein Artikel von Alexander Mages

In unserer Welt, die sich ständig verändert, steht ein Begriff im Mittelpunkt des Wandels: Digitalisierung. Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesem oft zitierten und doch manchmal missverstandenen Konzept? Ist es bloß ein Schlagwort oder der Schlüssel zu unerschöpflichem Wachstum und Innovation für Unternehmen jeder Größe und Branche? Die Antwort liegt in der Transformation – nicht nur von Dokumenten und Prozessen, sondern von ganzen Geschäftsmodellen und der Art und Weise, wie wir arbeiten, kommunizieren und Werte schaffen.

Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch die facettenreiche Landschaft der Digitalisierung. Wir entmystifizieren den Prozess der digitalen Transformation und beleuchten, wie er die Grundfesten traditioneller Geschäftsmodelle erneuert, von der Art, wie wir Kundeninteraktionen gestalten, bis hin zur Revolutionierung interner Prozesse. Die Digitalisierung ist nicht nur eine Option für die zukunftsorientierte Unternehmensführung – sie ist eine unabdingbare Reise, um in der heutigen, schnelllebigen Geschäftswelt relevant zu bleiben.

1. Was verstehen wir unter Digitalisierung und der digitalen Transformation?

Aus unserem Verständnis ist Digitalisierung einer von drei Treibern für die Transformation eines bestehenden (analogen/linearen) Geschäftsmodells in ein digitales Geschäftsmodell. Analoge und manuelle Abläufe und Prozesse werden hierbei neu gedacht und in die digitale und dadurch automatisierbare und auswertbare Welt überführt.

Abb. 1: Treiber der digitalen Transformation - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Abb. 1: Treiber der digitalen Transformation - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH

Die Digitalisierung bildet somit neben der Beweglichkeit einer Organisation und der Innovationskraft basierend auf dem Geschäftsmodell die Eckpfeiler für eine erfolgreiche digitale Transformation. Diese digitale Transformation umfasst dabei grundsätzlich immer auch die strukturelle Veränderung des Geschäftsmodells und der Organisation und kann für das operative Doing als richtungsweisend verstanden werden, um aus dem klassischen Unternehmen ein digitales zu machen.

Wir möchten uns in diesem Artikel auf die Säule der Digitalisierung fokussieren und gehen in anderen Artikeln auf die Beweglichkeit und die Innovationskraft ein.

2. Wesentliche Bereiche der Digitalisierung

Die Kundeninteraktion sowie die internen Prozesse sind die wichtigsten und wesentlichsten Bereiche, die für die Digitalisierung eine Rolle spielen. Diesen schenken wir initial die größte Aufmerksamkeit, um hier nachhaltigen Wert für unsere Kunden zu schaffen. Zusätzlich begleiten wir unsere Kunden dabei, ihre IT-Abteilung zu modernisieren um diese in eine bimodale IT zu wandeln.

Abb.2: Bereiche der Digitalisierung - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Abb.2: Bereiche der Digitalisierung - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH

2.1 Bimodale IT

Unter bimodaler IT versteht man die “IT der zwei Geschwindigkeiten”, was bedeutet, dass die internen Kernsysteme durch ein strukturiertes Vorgehen mit APIs geöffnet werden können. So können die “langsamen” Prozesse wie Updates der Kernsysteme weiterhin im 3-6 Monats-Rhythmus durchgeführt werden, parallel dazu können aber “schnelle” Innovationen und Entwicklungen gegen die APIs deutlich kürzere Iterationen erreichen. Diese Transformation ist sehr herausfordernd und führt häufig zu einer radikalen Innovation für die IT.

Unser Konzept einer Systemlandschaft zielt genau auf die bimodale IT ab und führt dazu, dass Systeme untereinander vernetzt werden können, um “lose gekoppelt” miteinander zu kommunizieren.

Wir möchten die IT-Landschaft von einer veralteten IT-Systemlandschaft in eine moderne transformieren, um so eine untereinander kommunizierende Landschaft zu schaffen. Dies ist die Grundlage für eine erfolgreiche digitale Transformation.

Abb.3: alte IT-Systemlandschaft - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Abb.3: alte IT-Systemlandschaft - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH
Abb.4: neue IT-Systemlandschaft - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH Abb.4: neue IT-Systemlandschaft - Quelle Foto: Mages Consulting GmbH

Unser Vorgehen:

Wir versuchen immer, von einem Gesamtbild (bimodale IT/Systemlandschaft) Systeme zu modernisieren, die schnell umgesetzt werden können und dadurch einen schnellen Nutzen bieten. Kann z.B. die Preisberechnung aus einem ERP in ein eigenes System mit API gezogen werden, was dann von allen Nutzern? verwendet wird? Dies entlastet das ERP, erlaubt es umgekehrt aber auch, Änderungen am Pricing mit Einhaltung der API schnell und einfach umzusetzen.

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2.2 Digitalisierung der internen Prozesse

Die Digitalisierung der internen Geschäftsprozesse bildet häufig den Startpunkt für Unternehmen in der Digitalisierung. Oft ist sie sogar der eigentliche Fokus in einem Unternehmen und wird von den Fachabteilungen vorangetrieben. Auch die Modernisierung der Systemlandschaft kann hier ein Auslöser, mindestens aber ein sehr guter Einstiegspunkt für die Digitalisierung sein.

 

Unser Vorgehen:

Wir erfassen die bestehenden Prozesse mit unseren Kunden, versuchen diese kritisch zu hinterfragen und erstellen dann die neuen Prozesse, die digitalisiert werden können.

Die große Chance für Unternehmen, die ihre Prozesse digitalisieren oder durch eine Systemeinführung anpassen müssen ist, diese direkt auf Sinnhaftigkeit und Nutzen zu prüfen und danach so umzumodellieren, dass sie den gestiegenen Ansprüchen des Businesses entsprechend digitalisiert werden. Dabei ist es essenziell, jeden Prozess auch bewusst zu hinterfragen und sicherzustellen, dass dieser dem neuen Zielbild entspricht.

2.3 Digitalisierung der Kundeninteraktion

Ein häufiger Einstieg in die Digitalisierung ist es auch, die eigentliche Kundeninteraktion zu erfassen und diese zu modernisieren. Wir verstehen hierunter die Berührungspunkte, die ein Unternehmen mit seinen Interessenten und Kunden hat und diese aus dem Blickwinkel einer digitalen Interaktion und deren Dokumentation zu verstehen. Dies erlaubt es, ein datengestütztes Verständnis über den jeweiligen Kunden, aber noch wichtiger, eine Gruppierung über verschiedene Kunden zu erhalten. Mit diesen Daten können die eigenen Produkte aber eben auch die Interaktion und vor allem auch die Wünsche der Kunden erfasst und ausgewertet werden. Dies ist die Grundlage um das eigene Geschäftsmodell aus der klassischen Welt in ein digitales Geschäftsmodell zu transformieren, denn am Ende sind unsere Kunden aufgrund unserer Waren, Produkte und Dienstleistung unsere Kunden.

Erst auf den digital vorhandenen Kundeninformationen lässt sich entscheiden, wie die Produkte und Dienstleistungen der Zukunft auszusehen haben. Aber auch die Kundenbindung und die Optimierung der Prozesse werden durch die Digitalisierung der Kundeninteraktion gesteigert, da nun Automatisierungen zu einer besseren und schnelleren Interaktion mit unseren Kunden führt. Dies wiederum

  • schafft intern Kapazität, um die Betreuung der Kunden zu optimieren, welche nicht durch eine automatisierte Interaktion geleistet werden kann
  • entlastet die Ressourcen für der Kundeninteraktion und steuert gegen den Fachkräftemangel
  • die eigenen Mitarbeitenden erhalten Raum für neue Aufgaben

Gerade Künstliche Intelligenz unterstützt hier bereits heute sehr stark, um Routinen zu automatisieren, aber auch um die Analyse der Daten zu optimieren und so neue Einblicke in die eigene Kundenlandschaft zu bekommen.

 

Unser Vorgehen:

Gemeinsam mit unseren Kunden erstellen wir die wesentlichen Personas der Kundengruppen anhand realer Kunden. Diese nutzen wir wiederum, um über eine Customer Journey die Interaktionen der Kunden mit unserem Kunden zu erfassen und zu analysieren. Dies tun wir häufig gemeinsam mit den Vertriebsteams unserer Kunden in unserem Strategie Workshop Sun-Tzu.

Anschließend werden die Interaktionen um digitale “Messpunkte” ergänzt oder durch neue, digitale Prozesse ersetzt. Am Ende müssen alle Informationen in einem Kundensystem wie CRM oder CXM erfasst und hinterlegt werden, welches das zentrale System für alle Kundendaten ist. Gerade der letzter Punkt ist sehr wichtig, da dies häufig im ERP System gehalten wurde und dies nun ersetzt.

2.4 Wie geht es dann weiter?

Nachdem sowohl die Prozesse digital und im besten Fall auch größtenteils automatisiert ablaufen können und wir unsere Kunden verstanden haben, was ihre Bedürfnisse sind und wie wir effizient und zielgerichtet mit ihnen interagieren können, bietet es sich an, die eigene Produktwelt zu analysieren. Falls diese bereits digital beschrieben vorliegen kann uns hierbei Künstliche Intelligenz wiederum helfen, diese Produkte auf Innovationspotenziale hin zu untersuchen. Aber auch durch Design Thinking Workshops können die bestehenden Produkte hin zu digitalen Produkten entwickelt werden oder neue Produkte entstehen. Gerade im maschinellen Umfeld gibt es z.B. mit Blockchain, Sensorik oder Energy Harvesting spannende Möglichkeiten, die eigenen Produkte technisch anzureichern. Aber auch digitale Services oder Abo Modelle können neue Möglichkeiten eröffnen. Und falls bereits viele Daten im Unternehmen zur Nutzung der Produkte vorliegen, kann über Big Data und KI bereits heute enormes Potenzial ermittelt werden. Aber wie so oft liegt hier das Geheimnis nicht im Daten horten, sondern im Daten verstehen, was meist einfacher klingt, als es ist.

Aus unserer Erfahrung hilft es, das man sich spätestens an diesem Punkt eine Digitalisierungsstrategie für das Unternehmen erstellt. Wie wir hier vorgehen, lesen sie in einem unserer nächsten Beiträge oder sprechen Sie uns direkt darauf an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

3. Wie messen wir den Erfolg der Digitalisierung?

Die Messung des Erfolgs der Digitalisierung, aber am ende auch der digitalen Transformation, ist entscheidend, um nicht nur den unmittelbaren Wert dieser umwälzenden Veränderung zu erfassen, sondern auch, um zukünftige Strategien und Investitionen zu leiten. Doch wie misst man etwas, das so tiefgreifend und vielschichtig ist, wie die digitale Transformation? Der Schlüssel liegt in der Entwicklung eines umfassenden Bewertungsrahmens, der qualitative und quantitative Indikatoren kombiniert und sich an den spezifischen Zielen und Visionen des Unternehmens orientiert.

  • Besonderen Wert sollte aus unserer Sicht auf die Messung der Verbesserung der Kundenzufriedenheit,
  • die Steigerung der operativen Effizienz,
  • die Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität und deren Engagement
  • sowie die Realisierung finanzieller Ziele gelegt werden.

Unser Vorgehen:

Wir definieren gemeinsam mit unseren Kunden pro Projekt wesentliche Kennzahlen die wir dann am Ende auch für die digitale Transformation als ganzes betrachten. Hierzu vereinbaren wir pro Projekt klare, messbare Ziele und unterlegen sie mit spezifischen, relevanten Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs). Diese KPIs könnten von der Verkürzung der Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte, über die Verringerung der Betriebskosten, bis hin zur Erhöhung des digitalen Umsatzanteils reichen.

Darüber hinaus ist es wichtig, weichere Faktoren wie die Mitarbeiterzufriedenheit und die Kundenbindung zu messen, da diese langfristig entscheidend für den Erfolg sind. Umfassende Feedbackschleifen, die Kunden-, Mitarbeiter- und Partnerfeedback einbeziehen, ermöglichen es, die Auswirkungen der Transformation aus verschiedenen Perspektiven zu erfassen und anzupassen. Hierbei sehen wir gerade den nutzen des Net Promoter Scores, um hier eine tatsächliche Messbarkeit zu erhalten.

Zusätzlich zu diesen direkten Messungen sollten Unternehmen auch den Reifegrad ihrer digitalen Transformation bewerten. Dies umfasst auch die Beurteilung der digitalen Kultur, der Innovationsfähigkeit und der Agilität der Organisation. Fortschritte in diesen Bereichen sind oft ein Frühindikator für den langfristigen Erfolg und sollten daher regelmäßig überprüft werden.

Unser Vorgehen:

In der Praxis führen wir regelmäßige Reviews und Anpassungen des Plans durch, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden und bei Bedarf Kurskorrekturen vorgenommen werden können.

Zudem ermitteln wir über Interviews und Fragebögen den aktuellen Reifegrad eines Unternehmens und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf, wie dieser schrittweise erhöht werden kann. Hierfür nutzen wir meist unser Digital Check-Up Ada, anhand dessen wir den digitalen Reifegrad in den Bereichen “System- & Prozesslandschaft”, “Vertrieb & Geschäftsmodell” und “Kultur & Organisation” ermitteln.

Digitale Transformation und der Teilbereich Digitalisierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Verbesserung und Anpassung an sich schnell verändernde Marktbedingungen und Technologien. Daher ist die Messung des Erfolgs ein kritischer Baustein, der sicherstellt, dass Unternehmen nicht nur auf dem richtigen Weg sind, sondern auch bereit, sich weiterzuentwickeln und zu innovieren.

Letztendlich ist der wahre Maßstab für den Erfolg einer digitalen Transformation die Fähigkeit eines Unternehmens, sich kontinuierlich anzupassen und zu verbessern, um die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen und sich in einem digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu positionieren. Durch die sorgfältige Auswahl von Kennzahlen, die sowohl die unmittelbaren als auch die langfristigen Auswirkungen der digitalen Transformation widerspiegeln, können Unternehmen eine solide Grundlage für nachhaltiges Wachstum und Innovation schaffen.

Fazit: Mut beweisen und die nächsten Schritte gehen

Angesichts der tiefgreifenden und vielschichtigen Natur der digitalen Transformation, die wir in diesem Artikel beleuchtet haben, steht Ihr Unternehmen vielleicht vor der Frage: „Wie beginnen wir diese Reise oder wie können wir unsere bestehenden Bemühungen verbessern?“ Die Antwort ist einfacher, als Sie vielleicht denken: Der erste Schritt ist der Dialog. Wir bei Mages Consulting verstehen, dass jede digitale Transformation einzigartig ist und maßgeschneiderte Lösungen erfordert, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Zielen Ihres Unternehmens abgestimmt sind.

Wir laden Sie herzlich ein, diesen ersten Schritt mit uns zu gehen. Kontaktieren Sie uns, um eine unverbindliche Beratung zu vereinbaren, bei der wir gemeinsam Ihre digitalen Ambitionen erkunden und einen klaren, praktikablen Fahrplan für Ihre digitale Transformation entwickeln können. Egal, ob Sie am Anfang stehen oder bereits auf dem Weg sind und Ihre Strategie verfeinern möchten, unser Team aus Experten steht bereit, um Sie mit tiefgreifendem Fachwissen und branchenspezifischen Einsichten zu unterstützen.

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Alexander Mages

Alexander Mages ist Gründer der Mages Consulting GmbH und Diplominformatiker.

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Alexander Mages ist Gründer der Mages Consulting GmbH und Diplominformatiker. Er ist der Mastermind und verfügt über zehn Jahre Praxiserfahrung in der Digitalisierung. Aber auch methodisch ist er als zertifizierter Berater, Projektleiter und Anforderungsanalyst bestens aufgestellt. Seine Freizeit verbringt Alexander am liebsten mit seiner Familie und in der Ruhe beim Fahrradfahren.

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Alexander Mages ist Gründer der Mages Consulting GmbH und Diplominformatiker. Er ist der Mastermind und verfügt über zehn Jahre Praxiserfahrung in der Digitalisierung. Aber auch methodisch ist er als zertifizierter Berater, Projektleiter und Anforderungsanalyst bestens aufgestellt. Seine Freizeit verbringt Alexander am liebsten mit seiner Familie und in der Ruhe beim Fahrradfahren.